Heute morgen ging es nach einer erholsamen Nacht mit dem Shinkansen nach Yokohama. Ich weiß, ich wiederhole mich aber Shinkansen fahren ist toll. Entsprechend pünktlich ging es los und entsprechend pünktlich kamen wir an. Das Nissan Stadium in Yokohama ist zu Fuß ca eine Viertelstunde vom Bahnhof entfernt und wir mussten eigentlich nur den ganzen Leuten folgen, die offensichtlich keine Japaner waren. Und das waren eine ganze Menge. Nach 8 Tagen Japan mit extrem wenig Kontakt zu anderen Touristen, muss ich gestehen, dass mir die zurückhaltende ruhige Art der Japaner total liegt. Die Europäer gingen mir mächtig auf die Nerven. Sie waren einfach nur laut, penetrant und haben sich mächtig aufgeführt. Eigentlich ja das, was man von Rugby-Fans kennt, auch alles sehr freundschaftlich und offen ohne Anfeindungen. Da feiert man zusammen. Die ruhigen Japaner jedoch haben diese vergangene Woche doch einen Eindruck bei mir hinterlassen, den ich sehr mag. Bin ja sehr gespannt, wie das wird, wenn wir in 10 Tagen wieder in Deutschland sind.


Das Nissan Stadium selbst ist schon ein beeindruckender Bau, die Organisation war besonders was den Getränkeverkauf angeht, hervorragend. Die Preise jedoch mächtig überzogen, wenn das Bier 9 Euro kostet und man dafür nur Heineken bekommt. Wir haben uns da an den wesentlich günstigeren Cider gehalten.


Das Spiel war super. Unsere Plätze einfach genial. Dafür, dass wir uns ja wirklich erst in Hiroshima entschlossen hatten, noch ein weiteres Spiel live zu sehen, waren das die besten Plätze, die man so kurzfristig kriegen kann und die unsere Erwartungen bei weitem übertroffen haben. Irland lieferte ein tolles Spiel und eigentlich hätten wir den Schotten ja wenigstens einen Versuch gegönnt, aber so blieben sie bei ihren 3 Penalty-Punkten bis zum Ende. Mit 27 zu 3 und drei Trys haben die Boys in Green das ganz klar für sich entscheiden können.


Der Regen, der irgendwann während des Spiels als leichter Niesel eingesetzt hatte, war am Ende des Spiels zu einem festen Schütten geworden aber dank Regenjacken kamen wir einigermaßen trocken zurück zum Bahnhof. Dort kauften wir dann auch endlich noch was zu essen, bevor es mit dem Shinkansen zurück nach Nagoya ging.


Da Yokohama zum Einzugsgebiet Tokios gehört, waren die Züge in Richtung Tokio gestopft voll. Wie gut, dass echt alle 3 Minuten ein Shinkansen fährt, in den mal eben locker 1500 Leute reinpassen.


In Nagoya war dafür kein Regen mehr und wir verzogen uns mit Bier und Wein ins Hotel, um den Tag ausklingen zu lassen.